Diese Serie über Frameworks für Enterprise Architecture Management ist deutlich länger geworden, als ich geplant hatte. Falls Ihnen fünf Teile zu viel Text sind, dann lesen Sie bitte zunächst diesen Beitrag und entscheiden danach, ob Sie sich mit dem Rest auseinader setzen möchten.
Im ersten Teil habe ich ein paar zentrale Begriffe wie Framework und Enterprise Architecture Management Framework (EAF) definiert. Der zweite Teil befasste sich dann mit der historischen Entwicklung seit den 1980er Jahren und einigen Vor- und Nachteilen von EAFs.
Im dritten Teil habe ich zum ersten mal echte Frameworks besprochen, wenn auch zunächst nur Meta-EAFs. Teil vier und Teil fünf hatten dann zwei echte, wenn auch nicht gerade leichtgewichtige, Frameworks als Inhalt. Teil vier behandelte TOGAF und Teil fünf schließlich ArchiMate.
An dieser Stelle wiederhole ich gerne nocheinmal das, was bereits am Ende vom zweiten Teil stand:
Aus meiner Sicht ist der kritische Erfolgsfaktor für den Einsatz eines EAF die Erfahrung. Ich betrachte Frameworks als große Werkzeugkiste und bediene mich an den einzelen Tools, wenn sie im jeweiligen Kontext sinnvoll sind. Weiterhin nutze ich sie als „Checkliste gegen das Vergessen“. Meist ist es für ein Unternehmen ein ziemlicher Overkill ein komplettes Framework „Wort für Wort“ einzuführen. Die dadurch entstehenden zwangsläufigen Reibungsverluste verhindern zeitnah nutzbare Resultate (Quick Wins), was das ganze Unterfangen fast immer zum Scheitern verurteilt.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in Ihrem Unternehmen ein Framework für Enterprise Architecture Management zu nutzen und einzuführen, können Sie mich gerne kontaktieren. Ich vermittle Sie dann an ausgewiesene Experten weiter.
Im Ernst: Ich will Ihnen ein EAF nicht ausreden.
Im Gegenteil. Ein paar Hinweise mit auf den Weg:
- Suchen Sie sich qualifizierte Unterstützung.
- Achten Sie darauf, dass nicht zu viele Vorarbeiten geplant werden, bis Sie mit ersten Resultaten rechnen können.
- Versuchen Sie nicht das ganze Framework auf einmal auzurollen.
- Verfolgen sie möglichst ein Vorgehen, dass viele kleine Schritte macht und an deren jeweiligem Ende ein kleines operativ nutzbares (!) Ergebnis für Ihr Unternehmen herausspringt.
- Halten Sie sich nicht sklavisch an das, was das Framework vorschreibt. Verwenden Sie bewährte Vorgehensweisen aus Ihrem Unternehmen weiter. Falls diese dem Framework wiedersprechen, evaluieren sie sie zunächst, bevor Sie sich von Ihnen verabschieden. Neue Abläufe führen immer erst zu Reibungsverlusten. Sie müssen es wert sein.
- Suchen Sie sich qualifizierte Unterstützung.
- Wähen Sie das passende Framework aus. Es gibt zu viele, um eines zu empfehlen.
- Passen Sie das Framework an Ihr Unternehmen an. Die andere Richtung funktioniert nicht.
- Frameworks erzeugen viele Artefakte. Streben Sie eine Werkzeugunterstützung an, die Ihnen Arbeit beim Erstellen, pflegen und Nutzen der Artefakte abnimmt.
- Visualisierungen sind zentrale Artefakte für alle beteiligten Stakeholder!
Danke für’s Lesen und viel Erfolg mit Ihrem EAF!